
Reportage auf den Philippinen für Tourasia
In den Philippinen erlebt die Seidenindustrie derzeit eine bemerkenswerte Wiederbelebung, unterstützt durch staatliche Programme und regionale Initiativen. Ziel ist es, die lokale Produktion zu steigern, Arbeitsplätze zu schaffen und die Abhängigkeit von Importen zu verringern.
Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
Trotz dieser Fortschritte steht die philippinische Seidenindustrie vor Herausforderungen. Die Produktion von getrockneten Kokons ist von 9.000 Kilogramm im Jahr 2003 auf 3.000 Kilogramm im Jahr 2012 gesunken. Die Fläche der Maulbeerplantagen hat sich von 300 Hektar im Jahr 2005 auf 150 Hektar im Jahr 2014 halbiert. Der Bedarf an Rohseide liegt bei etwa 10 Tonnen jährlich, während die lokale Produktion nur etwa 1,3 Tonnen beträgt.
Initiativen wie das Seda Pilipinas-Programm zielen darauf ab, diese Lücke zu schließen, indem sie die lokale Seidenproduktion fördern und die gesamte Wertschöpfungskette stärken. Durch die Zusammenarbeit von Regierung, Wissenschaft und Privatsektor wird angestrebt, die Seidenindustrie nachhaltig zu revitalisieren und die Philippinen als bedeutenden Akteur im globalen Seidenmarkt zu etablieren.
- Fotografie | Bearbeitung
Im Oktober 2024 wurde in Pangil, Laguna, das größte kommerzielle Seidenkokon-Produktionszentrum des Landes eröffnet. Dieses Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Department of Science and Technology – dem DOST-PTRI, DOST-Calabarzon und dem lokalen Unternehmen Hills and Berries. Auf einer 10 Hektar großen Maulbeerplantage in den Sierra Madre-Bergen werden Maulbeerblätter, die zuvor als Abfall galten, in Futter für Seidenraupen umgewandelt. Mit bis zu 60 Zuchtzyklen pro Jahr wird erwartet, dass das Zentrum monatlich mindestens 100 Kilogramm frische Kokons produziert, was einer jährlichen Produktion von 1,2 Tonnen entspricht. Dieses Zentrum soll nicht nur die lokale Seidenproduktion steigern, sondern auch Arbeitsplätze schaffen und nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken fördern